Terminkalender

Sonderausstellung "Von Hosenlosentagen und Hitzemonaten"
Sonntag, 25. Dezember 2022, 14:00 - 16:00
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Sonderausstellung "Von Hosenlosentagen und Hitzemonaten. 'Sozialkunde' und 'Umweltbildung' per Kalenderblatt: Das aufklärerische Experiment des französischen 'Revolutionskalenders' 1792/93 bis 1805".
 
Sex sells: Das wussten auch schon die französischen Revolutionäre und warben mit appetitanregenden "Models" für ihren 1793 eingeführten neuen Kalender. Sorgfältig als "Kalender des arbeitenden Volkes und Fibel der Bürgerkunde" (Arno Schmidt) konzipiert, sollte er die soeben von "Untertanen" zu "republikanischen Bürgern" erhobenen Franzosen nicht nur mit ihren bürgerlichen Rechten und Pflichten vertraut machen, sondern auch zu Achtung und Schutz der Natur als Ursprung und Grundlage aller vernünftigen Ordnung und des Lebens überhaupt erziehen.
 
Zudem war er - passend zu den damals eingeführten metrischen Maßeinheiten - nach klaren Regeln rational und benutzerfreundlich gestaltet. Doch ausgerechnet diese Rationalität sollte ihn letztlich viele Sympathien kosten, und auch der bizarre Kontrast zwischen kalendarischem Naturidyll und dem Blutvergießen des paranoiden jakobinischen Staatsterrors 1793/94 war ein Stigma, das der "Kalender der Freien" bis zu seinem Ende 1805 nie mehr völlig loswerden konnte.
 
Die Sonderausstellung "Von Hosenlosentagen und Hitzemonaten. 'Sozialkunde' und 'Umweltbildung' per Kalenderblatt: Das aufklärerische Experiment des französischen 'Revolutionskalenders' 1792/93 bis 1805" des Heimat- und Handfeuerwaffenmuseums erinnert bis 8. Januar 2023 an diesen "Zeitenwende"-Kalender, der vielleicht für einige Jahre auch das Leben der Oberpfälzer bestimmt hätte, wenn der "Erste Koalitionskrieg" 1796 anders verlaufen wäre.
 
Das Museum in der Fronveste, Trautenbergstraße 36, ist sonntags von 14 bis 16 Uhr, am ersten Sonntag des Monats zusätzlich von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
 
Bild: Die Monatsallegorie „Brumaire“ von Louis Lafitte. Der „Nebelmonat“ würde heuer der Zeit vom 23. Oktober bis 21. November entsprechen. Die zwölf „Monatskupfer“ sind das Herzstück der aktuellen Sonderausstellung des Kemnather Museums über den französischen „Revolutionskalender“ der Jahre 1793 bis 1805, dessen Monatsnamen den Gang der Jahreszeiten widerspiegeln – vom „Vendémiaire“ (Weinlesemonat) bis zum „Fructidor“ (Fruchtmonat).

 

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