Fichtelberg oder Forschau?
Das für die Rüstungsgüter benötigte Eisenerz fand sich in umfangreichen Lagerstätten im östlichen Oberfranken und der nordwestlichen Oberpfalz.
Das Erz wurde aus umliegenden Gruben nach Gottesgab geliefert, dort verhüttet und in verschiedenen Hammerwerken weiterverarbeitet. Es wäre somit schlüssig gewesen, ein Armaturwerkin Fichtelberg einzurichten – in der unmittelbaren Nähe der Rohmaterialien.
Auf Betreiben des ersten kurfürstlichen Verwalters des Fichtelberger Berg- und Hüttenwerkes, Thomas Macolini, der auch Landrichter des Amtes Waldeck-Kemnath war, wurde jedochder ehemalige Blechhammer Fortschau zum Armaturwerk ausgebaut. Fortschau lag verkehrsgünstiger als Fichtelberg, besonders aber die Wasserversorgung erwies sich als ergiebiger.
Im historischen Kontext war dies der ausschlaggebende Punkt für derartige Entscheidungen, denn die Wasserversorgung war die einzig verfügbare Kraftquellezum Antrieb von Kraftmaschinen (Hämmern, Bohrwerken, Schleifsteinen). Die verkehrstechnische Erschließung war sekundär, so wurden viele Hammerwerke oder Hüttenbetriebe an abgelegenen Flussabschnitten, je nach hoheitlichem Privileg, erbaut und erst dann verkehrstechnisch erschlossen.